Konzept Kuppelbau

Warum ein Kuppelbau

Auf der Suche nach der Einheit, der Mitte, dem höheren Selbst, durchwandert das menschliche Wesen im Laufe seiner Erdenleben verschieden gestaltete Geschichten und Zustände.

Je nach Kulturkreis brauchen wir da eine festere warme, oder leichtere kühle Hülle. Darüber hinaus können wir am eigenen Erleben feststellen, dass es Räume gibt, welche uns traurig oder gar ängstlich stimmen, Räume die uns leicht und fröhlich machen, Räume die uns desillusionieren und es gibt Räume, die uns irgendwie auf schier unerklärliche Weise inspirieren oder gar erheben.

Die Form entscheidet

Aber was ist es, das uns da an so manchem Raum abstößt oder anzieht? Oft sind es sehr einfache Dinge wie Wärme und Kälte oder eine wohltuende Farbe usw. Mit Sicherheit kann jedoch gesagt werden, dass die Form, welche uns entgegen kommt, ein entscheidendes Kriterium darstellt in Bezug auf Sympathie und Antipathie. So werden uns scharfe Ecken und Kanten eher abstoßen und runde weiche Formen eher anziehen.

Ausgehend von der Idee, Räume zu schaffen, die uns anziehen und inspirieren und/oder uns erheben, war ich schon immer fasziniert von Sakralbauten wie Tempeln Kirchen und Dombauten.

Sakralbauten als Vorreiter

Was ich immer wieder selbst erlebt und wahrgenommen habe, und was sicherlich jeder schon einmal erlebt hat, der selber einen Sakralbau betreten hat, ist, dass ganz unabhängig von Religion und individueller Weltanschauung einen etwas ergreifen kann, was irgendwie tiefer geht als das, was wir im normalen Alltag so erfahren. Ich würde es eine Art von Ergriffenheit nennen wollen. Gleichzeitig ist es so, dass man das Gefühl bekommen kann, dass die Alltagswelt, welche normalerweise unser ganzes Wesen vereinnahmt und festhält, ihren Griff etwas lockert bzw. ich würde sogar sagen, ihren Griff etwas lockern muss. In diesem Augenblick jedoch, wo sich der Griff der „Realität" lockert, entsteht ein Raum und es wird wie Platz gemacht für etwas anderes.

Es mag sein, dass nicht jeder Mensch es genau so erlebt, und doch können wir bei einem Blick auf die Geschichte von uns Menschen feststellen, dass es scheinbar immer notwendig war einen oder mehrere Räume zu haben in denen wir, wenn uns die sogenannte Realität schier erdrosselte, uns zurückziehen konnten, um auf welche Art und Weise auch immer wieder zu Kräften zu kommen. Dies musste nicht zwangsläufig ein Raum im Sinne von Gebäude sein, sondern konnte durchaus ein Ort in der Natur sein.

In der heutigen Zeit also, in der wir stärker denn je auf Äußerlichkeiten fixiert sind und unter chronischem Zeitmangel leiden, also die sogenannte Realität uns fest im Griff hat, ist es meines Erachtens erst recht wichtig über den Raum der uns im Alltag umgibt nachzudenken.

Sakrale Formen haben auf Grund Ihrer Ausstrahlung die Möglichkeit, uns aus den Fängen der Realität zu lösen. Welche Form ist jetzt aber für den modernen Mensch hilfreich auf der Suche nach dem höheren Selbst der eigenen Mitte oder der Einheit? Viele verschiedene Varianten finden wir von den Naturheiligtümern über die Pyramiden bis hin zur Gotik. Was vielleicht noch erwähnt werden sollte, ist die Tatsache, dass sie dafür gebaut sind, dass der Mensch sie nur betritt wenn er mit dem Göttlichen kommunizieren möchte.

Ich denke, dass es an der Zeit ist, uns dauerhaft mit Räumen zu umgeben, welche uns zum einen zentrieren uns zur Ruhe kommen lassen und uns eben auch die Möglichkeit bieten mit dem ewig göttlichen in uns zu kommunizieren.

Der Kuppelbau als Kraftquelle

Der Kuppelbau bietet uns in dieser Hinsicht natürlich eine wunderbare Grundlage. Der Kreisförmige Grundriss führt unsere Aufmerksamkeit fast automatisch in Richtung Zentrum. Durch seine gewölbte Deckenkonstruktion umfängt er uns auf schützende Weise. Gleichzeitig jedoch ist seine Form aufstrebend und inspirierend.

So entsteht also ein Raum der uns kräftigt, damit wir im Alltag nicht vergessen mögen, wofür wir hier auf Erden angetreten sind.